talk to me!

Ein diverses Ensemble aus tauben und hörenden Performer:innen aus verschiendenen Kulturkreisen untersucht Zwischenräume von Sprache!


Das Ensemble der tanzApartment cie. beschäftigt sich in „talk to me!“ mit den Möglichkeiten und Grenzen von Sprache(n). Mit einem ganz bewusst sehr diversen Ensemble aus hörenden und tauben Tänzer- und Schauspieler:innen, die zudem verschiedene Muttersprachen sprechen, entwickelt die Choreografin Vanessa Huber ein Tanzstück, das die Lücke in der Kommunikation zwischen Sprachen hinterfragt. Dabei untersucht das Ensemble unterschiedliche Formen des Ausdrucks von Gebärden, über gesprochene und geschriebene Sprache(n) bis hin zum Tanz mit ihren jeweils ganz eigenen Möglichkeiten. Das Anders-Sein durch Sprache und Kultur spiegelt, vernetzt und verändert sich in, mit und durch die anderen – und wird auf der Bühne sichtbar. Dabei beleuchtet das Ensemble Sprachmechanismen in politischen und gesellschaftlichen Kontexten, worin die Performer:innen persönliche Erfahrungen von Ohnmacht, Ausgrenzung und Zugehörigkeit, die sie mit Sprache in Verbindung setzen, einbringen. Der Mensch ist nur Mensch durch Sprache (Wilhelm von Humboldt)

performende Künstler:Innen hinter einemm Rollow
© Magda Myjak | monkeyfunkyberlin

Vanessa Huber, Choreografin, über den Probenprozess „In den Proben beobachten wir unsere Kommunikation, unsere Art die Welt zu sehen, unsere Perspektiven auf Sprache und Wirklichkeit. Wir überlagern visuelle und verbale Sprachen, experimentieren mit Wörtern, transformieren Gebärden in Tanzsprache, generieren Sounds aus Atembewegungen. Wir bewegen uns dabei in einem Zwischenraum, wie bei dem Wort aus dem portugiesischen Sprachraum „saudade“, für das es keine treffende deutsche Übersetzung gibt. Etwas wie Sehnsucht oder Weltschmerz. Im Gefühl von „saudade“, zwischen den Worten, suchen wir einen Faden, der nicht rot wird, sondern neue Farben bekommt. Er bricht ab. Verfärbt, verfädelt, verwebt, entwirrt, wird zerschnitten, zerrissen, neu geordnet, anders gelegt. Wir betrachten die Lücke mit den Momenten, in denen Kommunikation in unserem Leben täglich scheitert. Wir betrachten die Lücke als Chance, um Brücken zu anderen Realitäten zu bauen.“

Tanz/Performance/Kreation Medhat Aldaabal, Helena Fernandino, Bettina Kokoschka, Jan Kress (UA Dodzi Dougban), Katja Scholz
Live-Musik/Performance/Sounddesign Lorenz Huber
Inszenierung/Choreografie/Bühne Vanessa Huber
Bühnenbildbau Heiko Unke
Kostümbild Lili Marleen Grzimek
Lichtdesign Domenik Engemann
Bühnentechnik Andreas Harder
Gebärdensprachdolmetscherin Jorinna Illi
Projektleitung Vanessa Huber

talk to me! ist eine Produktion von tanzApartment und Werketage e.V. Produktion gefördert durch Aktion Mensch und Bezirksamt Pankow, Fachbereich Kunst und Kultur unterstützt von Theaterhaus Berlin-Mitte. Wiederaufnahme gefördert durch Fonds Darstellende Künste aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen von NEUSTART KULTUR.

Tickets

Normalpreis 12,00 €
Tanzcard 10,00 €
Ermäßigt 8,00 €
Reservierung:
Online-Vorverkauf startet am 03.04.2023

Bisherige Pressestimmen zu „talk to me!“ / Uraufführung 10.03.2022, HALLE Tanzbühne Berlin

„Besonders eindrücklich sind die Szenen, in denen die körperlichen Gesten und Zeichen der Gebärdensprache fast nahtlos in Tanzsequenzen übergehen. Tanz und Gebärden fließen ineinander, fusionieren zu Choreografien. Die Gebärdensprache, als körperliches Zeichensystem und Ausdruck innerer Bewegungen wird zum Ausdruckstanz selbst. (…) Dass jede Kunstform für sich auch eine Form von Sprache ist, dass alle gezeigten Formen des Ausdrucks voneinander profitieren, sich verweben, miteinander spielen und sich zusammen entwickeln können, zeigt diese Performance auf. (…) talk to me! ist lebendig, persönlich, lebensbejahend.“

Lilith Borchert | tanznetz.de | 13.03.2022 | https://www.tanznetz.de/de/article/2022/choreografische-untersuchung-von-sprache

„Die verschiedenen Tanzstile der Performer*innen harmonieren, besonders schön sind die immer wieder eingeschobenen synchronen Tanzparts, die verdeutlichen, wie wenig wichtig das Hören – oder Nicht-hören in der Kommunikation im Tanz ist. (…) Das Bühnenbild wird dabei immer wieder humoristisch eingesetzt, sodass das Stück trotz ernster Themen nie die Leichtigkeit verliert, die auch im Tanz zu sehen ist.“

Linda Gerner | taz | 11.03.2022 | https://taz.de/Tanztheater-in-Berlin/!5840821/

„It takes a moment or two to realise that Vanessa Huber´s „talk to me“ is not merely a dance performed by an ensemble of hearing and deaf dancers, but also a dance performed for an audience of hearing and deaf people, together with everyone who wants to talk to them both.“

Liza Weber | tanzschreiber.de | 14.03.2022 | https://tanzschreiber.de/en/i-cant-hear-you-but-im-listening/

„So stecken sehr viele Geschichten in dem Stück und man muss ganz genau hinschauen, vielleicht auch zweites Mal, um zu verfolgen wie aus Lautsprache Gebärden, aus Wörtern Gesten und aus Gebärden Tanz wird und jeweils auch umkehrt.“

Tomas Fitzel | RBB Kulturradio | 10.03.2022 | https://www.rbb-online.de/rbbkultur/radio/programm/schema/sendungen/der_morgen/archiv/20220310_0600/kultur_aktuell_0710.html