In trockenen Tüchern

Projekt von und mit Bildhauereistudentinnen und -studenten der weißensee kunsthochschule berlin


Ort: Kleiner Wasserspeicher, Diedenhofer Str., 10405 Berlin
Eröffnung: Freitag, 17.05.2024, 17:00Uhr
Laufzeit: 18.05.-28.05.2024
Öffnungszeiten: täglich 16 – 20:00Uhr

„Zweckarchitektur stinkt“ postulierte Oscar Niemeyer, der brasilianische Großmeister der Moderne im 20sten Jahrhundert und signalisierte damit deutlich, daß er sich bei seinen Bauten keinesfalls durch deren spätere Nutzung einengen lassen wollte. Nicht ,Form folgt Funktion’, sondern ,Form folgt Schönheit’ war sein Motto.
100 Jahre vor Niemeyers futuristischer Architektur in der Retortenhauptstadt Brasilia entstehen in den 1850er Jahren mit der Industrialisierung die Wasserspeicher im Prenzlauer Berg. Hier standen Wasserversorgung und Hygiene im Zentrum – die Form folgte der Machbarkeit und Zweckmäßigkeit. Die wachsende Stadt sollte weniger stinken.

Veranstaltungsplakat in rot/weiß
Veranstaltungsplakat


Heute, wo wir die Moderne mit ihren (gestrandeten) Utopien im Rücken haben, eine krisenhafte Gegenwart zu bewältigen und ungewisse Zukünfte vor uns, ist eine Ausstellung mit dem Titel „In trockenen Tüchern“ eine kühne Ansage, bedeutet es doch im übertragenen SInne, eine drängende Aufgabe oder schwierige Verhandlungen erfolgreich abgeschlossen zu haben. Vermutlich aber geht die Redewendung auf das Windelwechseln beim Baby zurück. Eine immer wiederkehrende, ebenso lästige wie notwendige Angelegenheit.
Der kleine Wasserspeicher, als Zweckbau im 19ten Jahrhundert erbaut, zeigt sich heute als fast sakrale Kulisse, mit der die ausgestellten Kunstwerke in einen Dialog treten müssen, um sich zu behaupten. Das Profane und die eigensinnige Kunst können sich begegnen und auch die Rollen wechseln.
Relativität, Vergänglichkeit, Neubelebung und ständige Befragbarkeit von Kunst und Raum stehen im Zentrum der Ausstellung.
In trockenen Tüchern ist die zweite Präsentation von jungen Künstlerinnen und Künstlern der weißensee kunsthochschule berlin im Kleinen Wasserspeicher.
Die erste fand im November 2022 statt unter dem Titel Risiken und Nebenwirkungen.


Künstlerische und organisatorische Leitung: Prof. Else Gabriel, Benjamin Althammer, Andreas Rost (sowie 2022: Thomas Korn)

teilnehmende Künstler:innen:

Almut Buchwald, Luan Caja, 
Christina Dedolf,  Nikolas Eckl, 
August Fromberg,   Ngozi Götz, 
Lara Jordan,   Luise Lutz, 
Youde Monga,  Sepidar Niroomand, 
Claudia Redka,  Pia Luise Olga Rösing, 
June:schade,  JEONG HOON SHIN, 
Araike Severino Silva,  Leevke Succow, 
Anna Zachariades,  Karya Irgil, 
Nathan Evans,  Vincent Hüdepohl, 
Nina Plaskova